Mittwoch, der 23. Februar 1983

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Mittwoch, 23. Februar 1983

Beim Gewerbestrukturbeirat bei der BÜRGES berichtete der Geschäfts-
führer, daß im Dezember insgesamt 1.900 Anträge mit einem Kredit-
volumen von 1 Mrd. 600 Mio. im Dezember des Vorjahres eingebracht
wurden. Dazu kommen dann noch die Prämienansuchen. Ausgelöst wurde
dies durch die letzte Möglichkeit den 1 % höheren Zinsenzuschuß für
das Jahr 1982 zu bekommen. Selbstverständlich war dann in Jänner ein
entsprechender Abfall.

Überrascht war ich, aber ich glaube auch alle anderen Beiratsmitglieder,
daß noch immer die Komfortzimmeraktion verlangt ist. Syndikus Schimka,
der mir vor längerer Zeit schon sagte, diese Aktion wird bald aus-
laufen, hat sich hier, wie er dann selbst eingestand, sehr geirrt. Von
den 650.000 gewerblichen Betten haben noch immer, wie MR Würzl sagte,
56 % keine Dusche und kein Bad. Der Wunsch, die Einreichungsfrist
von 3 auf 6 Monate zu verlängern, steht schon in den neuen Richtlinien,
überprüft soll werden, ob nicht die Existenzgründungsaktion auf Wunsch
des Vertreters des Freien Wirtschaftsverbandes auf 1 Jahr Einreichungs-
frist so wie in Niederösterreich ausgedehnt werden könnte.

ANMERKUNG FÜR VECSEI: MR Würzl soll die niederösterreichischen Erfah-
rungen sammeln.

Der Geschäftsführer Hönlinger schlug vor, daß die neuen Richtlinien
in einer neuen Inseratenartikelserie der gewerblichen Wirtschaft
bekannt gegeben werden sollten, unmittelbar anschließend an den Lei-
stungsbericht bei einem Pressefrühstück bei uns vorgestellt werden
soll.

ANMERKUNG FÜR ALBRECHT: Bitte den Termin endgültig fixieren.

Landtagsvizepräsident Lettenbichler von Tirol, gleichzeitig Bezirks-
obmann der SPÖ in Landeck, intervenierte mit dem Sparkassendirektor
Holzmann, ob nicht für die Kaunertaler Gletscherbahn-Kredite vom
Verkehrsministerium und von der Hoteltreuhand 3 bis 5 Jahre die
Rückzahlung ausgesetzt werden kann. Die Gesellschaft hat zwar den
präliminierten Umsatz überschritten 17 Mio erreicht. Die Investitionen
aber haben nicht 115 Mio. ausgemacht, sondern 170 Mio. Die Straße ist
2 km länger, eine vollbiologische Kläranlage mußte gebaut werden,
Ratrackunterstände usw. Die Baukostenüberschreitung ist teils durch


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Erhöhung der Eigenmittel, 21 Mio., die Gemeinde hat 3 Mio. mehr, die
Talschaft 3 Mio. mehr und vor allem auch das Land hat entsprechende
Zuschüsse gegeben, gedeckt. Trotzdem gibt es keine Möglichkeit die
verhältnismäßig großen Rückzahlungsquoten jetzt zu bezahlen. Als
neuer Geschäftsführer wurde Gimarolli gewonnen, der bereits Ischgl
und St. Anton als Fremdenverkehrsdirektor wesentlich bessere Er-
gebnisse erzielte als der Vorgänger. Ich konnte ihnen nur verspre-
chen ihr Ansuchen prüfen zu lassen.

ANMERKUNG FÜR VECSEI: Die Abteilung soll konkrete Überlegungen vor-
schlagen.

Lettenbichler ersuchte auch für Holzmann einen KR-Titel zu erwirken.
Für die Statistik des Außenhandels konnte noch ein entsprechender Vor-
schlag von Haffner gemacht werden, da Holzmann als ausgesprochener
Fachmann für den Fremdenverkehr gilt.

Lettenbichler beschwerte sich auch, daß der Dir. Steyrer von der Bürges
zwei Fälle sehr lange schon bearbeitet. Manket Peter aus Nauders will
eine Almhütte in einen Gasthof umbauen, nach 6 Monaten hatte man erst
gesagt, welche Unterlagen hier notwendig sind, der zweite Fall ist
ein Gasthof in Paznaun, der vergrößert werden soll.

ANMERKUNG FÜR MARTIN: Bitte mit Steyrer verbinden.

Die Fa. Konwallin bekam das Dekret zur Führung des Staatswappens, hier
handelt es sich um einen Mittelbetrieb, 70 Beschäftigte, 1912 gegründet,
immer am selben Standort in der Flachgasse im 15. Bezirk, leider, wie
ich mich selbst überzeugen konnte, maschinenmäßig eigentlich sehr
veraltet. Wie lange dieser Betrieb noch die Konkurrenz aushalten
wird, traue ich mich nicht zu beantworten. Derzeit kann sie noch sogar
Briefmarkenpapier gummieren und in die Türkei und andere exotische
Länder exportieren. Die Firmeninhaber beschwerten sich bei mir, daß
sie für Abfallpapier von Bunzl 35 Groschen bekommen, obwohl sie Ge-
legenheit hätten, manchmal dies um den 10-fachen Betrag zu exportieren.
Ich versprach dieses Problem genau zu prüfen.

ANMERKUNG FÜR MARSCH UND HAFFNER: Wieso gibt es solche Preisdifferenz?

Im Parteivorstand berichtet zuerst Zentralsekretär Marsch über den
Nationalratswahlkampf. Die SPÖ wird für einen Intensivwahlkampf, eine
noble Umschreibung für die letzte Phase vom 21. März bis 24. April,


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28 Mio. ausgeben, die ÖVP wahrscheinlich 29 1/2 bis 30 1/2 Mio., die
Freiheitlichen 7 Mio. Die Abgrenzung sage ich deshalb so deutlich,
weil natürlich die ganzen Aufwendungen, die vor diesem Zeitraum ge-
macht wurden, nicht dem Wahlkampfübereinkommen unterliegen.

Aufgrund der neuen Mandatsverteilung mit den Ländern wird der Bundes-
rat von 65 SPÖ auf 63 reduziert. Diskussion war dann, da die Frauen
sich heftigst dagegen wehrten, in Oberösterreich die erst kurz im
Bundesrat tätige Edith Paischer wieder ausscheiden müßte.

Parteiobmannstellvertreter Blecha referierte dann über die Meinungs-
umfragen. Die große Differenz ist, daß gegenüber der letzten National-
ratswahl im Februar 79 der sozialdemokratische österreichische Weg
propagiert wurde, dem gegenüber das Bündnis der VP mit der FP, die
vereinigte Opposition, sozusagen Taus und Götz, nein danke, stand.
Damals hatten alle Angst, daß die Absolute verlorengehen würde. 1983
jetzt ist es ganz anders, die Meinungsumfrage ergibt, daß die Mehrheit
davon überzeugt ist, daß die SP gewinnt, im Wahlverhalten dagegen ist
derzeit eine absolute Mehrheit überhaupt nicht drinnen. Die große
Anzahl, über 1/4, der Wahlberechtigten ist unentschlossen, die ent-
scheiden letzten Endes, ob wir die absolute Mehrheit bekommen. Von 61
auf 67 % der Befragten stieg die Auffassung, die SPÖ hat die absolute
Mehrheit, das Wählerverhalten aber wurde um weitere 2 % verringert.
Eine ähnliche Situation gab es bereits bei den Wiener Gemeinderats-
wahlen 79, damals sind Hunderttausende nicht zur Wahl gegangen und die
SPÖ hat wegen dieser Denkzettelwähler, die zwar keine andere Partei
wählten, aber auch uns nicht, einen großen Rückschlag erlitten. Auch
1966 war es bei den Nationalratswahlen ähnlich. Wichtig ist also,
daß wir unsere Sympathisanten und Wähler mobilisieren.

Die Meinungsumfrage zeigt auch deutlich, daß sich jetzt die SPÖ in
ihrem Image bezüglich Umweltbewußtsein, bezüglich Gerechtigkeit
verbessert hat, negativ aber wird die Ratlosigkeit, weniger Diskussions-
bereitschaft und vor allem die Überheblichkeit uns angelastet. Die
ÖVP konnte sich ihr Image verbessern, indem sie weniger zerstritten
und als zielstrebiger gilt. Korruptionsverdächtigt wurde sie durch
den WBO-Skandal jetzt stärker und hat damit, und dies hat mich sehr
erschüttert, in diesem Punkt uns eingeholt.

Der Persönlichkeitstest ergibt, daß Kreisky als Bundeskanzler von mehr
als 2/3 bestätigt wird, Mock dagegen nur 30 %, von der Jugend Kreisky
noch immer mit 56 %, Mock dagegen mit 12 %. Bei der Jugend haben wir


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uns überhaupt verbessert, bei den alten aber, unseren Stammwählern,
haben wir verloren. Dies dürfte auf die Urlaubsverlängerung und auf
den Zinsertragssteuervorschlag zurückzuführen sein. Kreisky wird
jetzt einen Brief an die älteren Wähler richten.

Zielgruppenwerbung wird durch über 1.000 Jugendveranstaltungen, durch
eine österreichische Künstlertournee, durch verschiedenste Gruppen
für Kreisky wie Frauen, Künstler, Naturfreunde, Freier Wirtschaftsver-
band, Eltern und Lehrer unterstützt. Auch die Auslandsösterreicher
Dietmar Schönherr, Senta Berger und einige andere werden sich wieder
für Kreisky einsetzen. Selbst die Aktion kritische Wähler, vom Maler
Hausner und, was mich sehr überrascht hat, vom Umweltschützer Lötsch
unterstützt, wird wieder aktiv. Im März wird eine allgemeine Plakat-
aktion und dann im April die Persönlichkeit Kreisky in die Plakat-
aktion einbezogen. Es wird noch vier Inseratenkampagnen geben, im
Fernsehen gibt es dann ab 14. März bis 15. April alle drei Tage eine
Belangsendung. Ende März wird "Aktuell" an alle 700.000 Mitglieder ver-
sendet. Ab 13. März erscheint dann "Blatt am Sonntag" mit einer Auflage
von 2 Mio. Dies wird in allen Bundesländern ausgetragen, Steiermark
wird, um gleichzeitig auch eine Werbekampagne für die "Neue Zeit" zu
machen, als "Neue Zeit" vertrieben. Am Samstag, den 23. April wird
dann knapp vor der Wahl noch einmal die letzte Ausgabe zusätzlich
gemacht.

Der Kreisky-Bericht begann dann über Amerikareise, wo er dem Partei-
vorstand über dies Informationen, die er auch in der Regierung schon und
in der ÖGB-Fraktion gegeben hatte, wiederholte. Bei einer Gipfelkon-
ferenz, die zwischen Reagan und Andropow zusammentreffen würden, erwartet
er nichts, weil Reagan nicht allzu viel einbringen würde. Andropow
dagegen versucht jetzt große Veränderung in der SU durchzuführen.
Dort gibt es die berühmte Troika, Andropow muß sehr aufpassen, Gromyko
als der Zweite und jeweils abwechselnd Tichonow als Ministerpräsi-
dent oder der Heeresführer Ustinow sind bei dieser Troika. Andropow
hat das Schicksal von Chruschtschow, Molotow, Bulganin noch vor Augen.
Das Politbüro besteht aus lauter alten Herren, wenn er die weg
schicken und mit seinen Leuten ersetzen will, besteht die große Gefahr,
daß sie ihn wegschicken.

Kreisky hat mit Wischnewski telefoniert, dieser teilt ihm mit, daß
auch in der BRD noch immer 25 % unentschiedene Wähler sind. Derzeit
dürfte die FDP mit Hilfe der Zweitstimme doch im Bundesrat sein, die


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Grünen dagegen nicht einziehen. Sollte dies aber der Fall sein, dann
wird Deutschland ziemlich unregierbar. Der bayrische Ministerpräsident
Strauß gibt sich jetzt sehr versöhnlich, da er auf alle Fälle ver-
hindern will, daß die, wenn die FDP nicht reinkommt, Kohl dann irgend-
eine andere Koalition eingeht, hier würde er sich als ev. sogar Großer-
Koalitions-Vertreter profilieren.

Die Konjunktor in Deutschland und in Amerika zeigt ganz geringe
Verbesserungsansätze. Die Hochzinspolitik in Amerika macht aber noch
immer das Anspringen einer Baukonjunktur schwierig.

Die Finanzierung des Konferenzzentrums wird noch vor der Wahl von ihm
verlautbart werden können. Jetzt wird er aber den Ministerratsbeschluß
von 1968 über das Zentralsekretariat bekannt geben. Die ÖVP kann sich
nämlich jetzt nicht vor ihrem seinerzeitigem Beschluß drücken.

Die beabsichtigte Frühpensionierung mit 57 Jahren für Schwer- und
Schwerstarbeiter soll jetzt vom Ministerkomitee beraten werden, in
Deutschland hat man jetzt die große Stahlreorganisation durchgeführt,
ähnlich wie wir sie ja schon in der Vergangenheit gemacht haben, und
denkt auch an eine Pensionsherabsetzung.

Kreisky warnte auch vor der Erwartung, die die Wähler haben, nämlich
absolute Mehrheit der Sozialisten, und der realen politischen Situa-
tion, wo dieses Ergebnis derzeit nicht zu gereichen ist und daher noch
groß auseinanderklafft. Die Wähler wollen keine ÖVP-Regierung, die
SPÖ soll es machen, aber meine Stimme, meinen sie, ist dazu nicht not-
wendig.

Kreisky ist überrascht, daß die Jugend uns jetzt mehr Sympathie ent-
gegenbringt. Das hat er nicht erwartet, erschüttert ist er, daß die
Alten, also unsere verlässlichsten Wähler, durch einige Maßnahmen jetzt
verstört sind. Notwendig ist ihnen klarzumachen, was alles passieren
kann, wenn es keine sozialistische Regierung mehr gibt. Sie kennen aus
der Vergangenheit, welche Sorgen sie damals hatten, wie verunsichert
sie waren und wie schlecht ihr Lebensstandard war. Daran muß man sie
jetzt erinnern.

In der Diskussion wurde einiges insbesondere über die Verteilung der
Bundesratsmandate vorgebracht. Neu für mich war nur, daß Lausecker
jetzt die 21,5 Mrd., die die ÖVP einsparen will, Determinieren konnte,
10,3 Mrd. Investitionen, 3,8 Mrd. Sozialtarife für Personen, aber auch


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für Getreide und Milch, 1 Mrd. Nebenbahnen und 7,4 Mrd. Personal.
Jetzt kann man die ÖVP damit konkret fragen, was sie eigentlich jetzt
bei diesen 4 Posten streichen möchte. Salcher wieder berichtet, daß
er jetzt vom deutschen Wirtschaftsforschungsinstitut eine Studie
ausarbeiten ließ über die Budgetpolitik Österreichs im Vergleich
zu Deutschland, Japan, Schweden und Belgien, letzteres hat deshalb
Schiffbruch erlitten, weil sie keine zielbewußte Währungspolitik
und Einkommenspolitik neben der sonst expansiven Budgetpolitik hatte.

ANMERKUNG FÜR HAFFNER: Bitte die Studie verschaffen.

Salcher hat die Anträge der ÖVP und die Forderungen, die in ihrem
Pressedienst stehen, zusammengerechnet und ist auf 29,7 Mrd. Mehraus-
gaben pro Jahr gekommen.

ANMERKUNG FÜR VECSEI: Bitte die Aufgliederung vom Büro verlangen.

Mit dem LH Wagner und auch LH-Stv. Frühbauer besprach ich die Schwie-
rigkeiten bei der ÖDK, insbesondere mit dem BRO Inthal. Beide waren
ja auch vor Jahren schon mich am Reißeck besuchen und erklärten über-
einstimmend, darüber sollte ich mir überhaupt nicht den Kopf zerbrechen.
Inthal selbst ist wegen einer persönlichen Angelegenheit sehr ver-
ärgert, geht, wie Wagner jetzt sagt, auf Tauchstation und glaubt jetzt
mit seinem Verhalten richtig zu reagieren. Wagner hat ihm gesagt, wenn
er nicht kämpfen will, dann ist er dort nicht richtig am Platz.

Frühbauer teilte mir dann mit, daß man ihm gesagt hat, die Pensions-
regelung für die Vorstände, die ja bis jetzt immer auf freiwilliger
Basis erfolgte und jetzt vertraglich geregelt wird, sollte so wie die
Bundesbeamten geregelt werden: als Berechnungsgrundlage 100 % und
nach gewissen Jahren 80 % dieser Bemessungsgrundlage. Dies sei auch
in einem Protokoll verankert. Jetzt hat er festgestellt, daß man uns
wieder reingelegt hat, die Bemessungsgrundlage ist nicht 100, sondern
120 %. Frühbauer wird mir die Unterlagen schicken.

In der Verbund wurden außerdem die seinerzeitigen Vorschläge des
Aufsichtsratspräsidenten Mussil, die wir alle abgelehnt haben wie z.B.
Rückholversicherung usw., jetzt doch wieder in die Verträge aufgenommen.

ANMERKUNG FÜR ZLUWA: Was weißt Du davon.

Frühbauer wird für die Rauchgasentschwefelung in Voitsberg III ent-


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gegen dem Vorschlag des steirischen Vertreters Altziebler, der eine
90 %-ige Entschwefelung aber nur von einer entsprechenden Garantie
der aufführenden Firma spricht, nur die höchstmögliche Entschwefelung,
dafür aber gleichzeitig auch eine Bankgarantie der ausführenden Firma
verlangen.

Der steirische Arbeiterkammerpräsident Ileschitz machte mich auf
die Fa. Motronic aufmerksam. Diese hat in Kooperation mit der Tech-
nischen Hochschule Graz, Prof. Maurer, ein neues Produkt MUPID ent-
wickelt, an einer neuen Gesellschaft sollen sich zu je 25 % die VÖEST-
Alpine, Siemens, die ÖIAG und Motronic beteiligen. Die Produktion
soll in Deutschlandsberg aufgebaut werden. Alle, die bis jetzt den
Prototyp gesehen haben, waren begeistert. Ich versprach dies in der
Industriesektion genau prüfen zu lassen.

ANMERKUNG FÜR MARSCH UND HAFFNER: Was wissen wir über dieses Projekt?

Mit LH Moritz, LRat Oberkirchner, dem Gewerkschaftsvertreter aus Salz-
burg, Dr. Raus, hauptsächlich aber Länderbank, Vranitzky, und den Mini-
stern Sekanina, Haiden und mir wurde das Problem der Halleiner Ab-
wasserbeseitigung genau erörtert. Die Salzburger Genossen haben jetzt
einen Abwasserbescheid erlassen. Dagegen wurde von der Halleiner Papier
AG Einspruch erhoben, insbesondere wegen der Befristung. Wir kamen
überein, daß Haiden diesen Bescheid bestätigen wird, weil eine wei-
tere Aufschiebung nicht mehr vertreten werden kann. Vranitzky teilte
aber mit, daß am 20. April 83 die Hauptversammlung durch Umwandlung
der Kredite in eine Beteiligung, Streichung des Grundkapitals, was
bereits verbraucht ist, sozusagen die Nullstellung erreicht wird. Für
die notwendige Investition ist aber kein Geld vorhanden. Wie die
750 Mio. aufgebracht werden sollen, weiß niemand. Selbst wenn der Wasser-
wirtschaftsfonds eine 70 %ige Förderungsquote zur Verfügung stellt,
fehlen noch immer die restlichen 30 %, die der deutsche Eigentümer
PWA sicherlich nicht aufbringen will. Ich erklärte nach längerer
Diskussion, fast hatte ich den Eindruck viel Herumreden, daß man
eben zur Kenntnis nehmen muß, daß die Halleiner die Zellstoffproduktion
nicht aufrechterhalten werden können, daß deshalb nur die Papierfa-
brik in Hallein weiter bestehen soll und daß daher jetzt der Zeit-
punkt gekommen ist, um noch einmal eine Kooperation zw. Pöls und
Hallein im einzelnen genau zu besprechen. Alle teilten diese Meinung,
keiner wollte sie aber bestätigen. Vranitzky glaubt allerdings, daß
die in Pöls jetzt festgelegte Technologie nicht den Wünschen der
PWA entspricht, weshalb eine Beteiligung der PWA an Pöls, selbst wenn


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die Italiener dann ausscheiden, unwahrscheinlich ist.

ANMERKUNG FÜR HAFFNER UND BURIAN: Bitte diese Idee, wenn es keine
bessere gibt, doch dann weiter zu verfolgen.

Der GD Mieling scheidet von der Vorstandstätigkeit aus und wird in
den Aufsichtsrat kommen, bei dieser Gelegenheit habe ich ihm einen
verhältnismäßig hohen Orden überreichen können, worüber er sich sehr
freute, weil er genau wußte, daß er normalerweise so eine hohe Aus-
zeichnung nicht bekommt und sich daher auch entsprechend bedankte.
Vorher hatte ich Gelegenheit in einer wirklich launigen Aussprache
ihn daran zu erinnern, wie ich das erstemal in ihr allerdings noch
alten Haus am Ring gekommen bin, wo mich die Sekretärin nicht kannte
und ich daher in eine Sitzung platzen konnte, wo die Generaldirektoren
der Ölgesellschaften ihre Benzinpreistaktik besprachen. Da die ganze
Belegschaft bei der Ordensüberreichung anwesend war und sich auch
köstlich amüsierte, war ich überzeugt, daß dies die beste Wahlwerbung
für mich gewesen ist.

Der Freie Wirtschaftsverband hat ins Baumgartner Casino Selbständige
eingeladen und dort BM Salcher, Stadtrat Mayr und mich vorgestellt,
vor allem aber auch zur Diskussion und zu entsprechenden Wünschen, die
in so einem Fall kommen, eingeladen. Nach kurzen statements wurden dann
sozusagen Anfragen und Wünsche in kleinerem Kreis behandelt. Während
die beiden anderen sich alles anhörten, ich aber bemerkte, daß sie
überhaupt keine Notizen machten, hat es sich entweder um allgemeine
Fragen gehandelt oder spezielle Fragen wurden auch von ihnen nur all-
gemein beantwortet, dies widerspricht meinem System, ich habe daher
eine ganze Reihe von individuellen Wünschen individuell aufgezeichnet
mir vorallemal die Telefonnummer notiert und versprochen, daß in
kürzester Zeit von meinem Ministerium von den zuständigen Beamten
eine Information bekommen werden. Dazu werde ich allerdings jetzt
diese Detailinformationen den betreffenden Sektionen weitergeben
müssen.

ANMERKUNG FÜR HAFFNER: Bitte achte dann auch darauf, daß tatsächlich
diese Erledigung erfolgt.

Mit Klubobmann Fischer, aber auch mit Staatssekr. Albrecht diskutierte
ich die Möglichkeit, ob die Grünen tatsächlich ein Grundmandat erhalten
werden. Ich lese die Kronen-Zeitung nicht genau, verfolge aber ganz
genau die Politik von Herausgeber Dichand. Dieser hat jetzt mit dem
guten Argument, auch diesen eine Chance zu geben, Tag für Tag zwei


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Spalten ausschließlich für Vorstellung von Repräsentanten der
Alternativenlisten und der Grünen gedruckt. Heute z.B. wurde eine
Lehrerin vorgestellt, diese hat 74 ihren Posten in Wien verloren,
weil sie angeblich nicht bereit war, der Nichte eines SPÖ-Gemeinde-
rates Sackmauer eine bessere Note zu geben, die Direktorin hat die
Note korrigiert, nach ein paar Monaten wurde sie ohne Angabe der
Gründe gekündigt. Die Lehrerin ist jetzt sozusagen auf Gelegenheits-
arbeit angewiesen, kämpft aber unbeirrt weiter für die Grünen Ideale.
Wer einen solchen Artikel liest, und die Kronen-Zeitung hat über
2 Mio. Leser, muß von der Art, wie hier berichtet wird und wie die Be-
treffende sich vorstellen kann, sofort sagen, dies sind die einzigen
wahren Volksvertreter. Die Hoffnung, die auch ich eine Zeitlang ge-
habt habe, daß Grüne und Alternative so aufgesplittert sein werden,
daß sie kein Grundmandat in Österreich bekommen, womit eigentlich
dann die absolute Mehrheit der Soz. Partei gesichert wäre, schwindet
bei mir immer mehr. Wenn ich als Junger solche Artikel gelesen hätte,
wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen zu fragen, wars wirklich
so?? Eine Gegendarstellung ist ja nicht zu erwarten, mein Wahlver-
halten wäre daher auch ganz klar, wenn diese Propagandamöglichkeit
den Grünen und Alternativen weiter bleibt; wenn ihre Leute dann noch
im Fernsehen entsprechende Möglichkeit zum Auftritt haben, nie mit
Gegenmeinungen konfrontiert werden, dann bin ich überzeugt, sind die
Grünen, wie Kreisky auch gelegentlich erwähnte, tatsächlich im Parla-
ment. Albrecht sagte mir, daß sie sich erinnern kann die Angelegen-
heit ganz verlief.

ANMERKUNG FÜR ALBRECHT: Bitte mir die Unterlagen zu verschaffen.

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Tagesprogramm, 23.2.1983

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hs. Notizen (Tagesprogramm Rückseite)


Tätigkeit: Beamter HM


Einträge mit Erwähnung:
    Tätigkeit: Sekr. Büro Staribacher


    Einträge mit Erwähnung:
      Tätigkeit: Leiter Sekt. III HM


      Einträge mit Erwähnung:
        Tätigkeit: MR HM


        Einträge mit Erwähnung:
          Tätigkeit: 2. Präs. Tiroler LT (SPÖ)


          Einträge mit Erwähnung:
            Tätigkeit: GF BÜRGES, ÖVP-nahe


            Einträge mit Erwähnung:
              Tätigkeit: LH Kärnten, SPÖ


              Einträge mit Erwähnung:
                GND ID: 119096137


                Einträge mit Erwähnung:
                  Tätigkeit: Wr. Wirtschafts- u. Finanzstadtrat


                  Einträge mit Erwähnung:
                    Tätigkeit: MR, Büro des Bundesministers


                    Einträge mit Erwähnung:
                      Tätigkeit: Sts. HM


                      Einträge mit Erwähnung:
                        Tätigkeit: SPD-Politiker


                        Einträge mit Erwähnung:
                          Tätigkeit: Biologe


                          Einträge mit Erwähnung:
                            Tätigkeit: sowj. Regierungschef ab 1980


                            Einträge mit Erwähnung:
                              Tätigkeit: Pressesprecher Staribachers


                              Einträge mit Erwähnung:
                                Tätigkeit: Beamter HM


                                Einträge mit Erwähnung:
                                  Tätigkeit: Dir. Sparkasse Landeck (Tirol)


                                  Einträge mit Erwähnung:
                                    Tätigkeit: Verkehrsminister, LH-Stv. Ktn.
                                    GND ID: 12053536X


                                    Einträge mit Erwähnung:
                                      Tätigkeit: Grazer Bürgermeister, FPÖ


                                      Einträge mit Erwähnung:
                                        Tätigkeit: Abg. z. NR, Klubobmann, ÖVP


                                        Einträge mit Erwähnung:
                                          Tätigkeit: US-Präs. ab 1981


                                          Einträge mit Erwähnung:
                                            Tätigkeit: Verkehrsminister


                                            Einträge mit Erwähnung:


                                              Einträge mit Erwähnung:
                                                Tätigkeit: GD Shell


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                                                  Tätigkeit: Gen.Sekr. HK, ÖVP-NR-Abg., später AR-Präs. Verbund


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                                                    Tätigkeit: LH-Stv. Sbg., SPÖ


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                                                        Tätigkeit: MR, Leiter Gruppe FV u. Gewerbeförd. HM


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                                                            GND ID: 129507873


                                                            Einträge mit Erwähnung:
                                                              Tätigkeit: GD STEWEAG


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                                                                Tätigkeit: HK Wien


                                                                Einträge mit Erwähnung:
                                                                  Tätigkeit: sowj. Außenminister


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                                                                        Einträge mit Erwähnung:
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                                                                          Einträge mit Erwähnung:
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                                                                            Einträge mit Erwähnung:
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                                                                              GND ID: 118566512


                                                                              Einträge mit Erwähnung:
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                                                                                Einträge mit Erwähnung:


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                                                                                    Einträge mit Erwähnung:
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                                                                                      Einträge mit Erwähnung:
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                                                                                        Einträge mit Erwähnung:
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                                                                                          Einträge mit Erwähnung:
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                                                                                            Einträge mit Erwähnung:
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                                                                                              Einträge mit Erwähnung: